Fachtagung Psychiatrie des Forums für Gesundheitswirtschaft am 18. und 19. Februar 2021 - Minddistricts Geschäftsführerin Dr. Maren Kentgens sprach bei der digitalen Konferenz über den Ausbau digital unterstützter Psychotherapie und sektorenübergreifender Versorgung
In der psychotherapeutischen Versorgung waren Online-Behandlungen in der Vergangenheit Neuland. Dies hat sich besonders seit der Corona-Pandemie geändert. Vieles, was vorher nicht möglich war, konnte in der Krise auf einmal umgesetzt werden. In einer Digitalisierungsumfrage von bitkom im Jahr 2020 stellte sich heraus, dass 86 Prozent der Befragten der Meinung sind, dass die Digitalisierung durch die Corona-Pandemie massiv an Bedeutung gewonnen hat.
Sektorenübergreifende Versorgung in der Psychiatrie und Psychotherapie
Minddistricts Geschäftsführerin Dr. Maren Kentgens referierte zum Thema E-Mental-Health Plattformen und welche Rolle sie für die Gesundheitsversorgung spielen.
Integrierte Versorgung gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die Minddistrict Plattform kann zum Beispiel sektorenübergreifende Versorgungsnetzwerke in der Psychiatrie und Psychotherapie abbilden. Schon jetzt werden Patient:innen in der Regel von verschiedenen Behandelnden versorgt. So erfolgt beispielsweise die Empfehlung einer stationären Behandlung zuvor über die Hausärztin. Nach dem Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik übernimmt in vielen Fällen ein Psychotherapeut die weitere Versorgung und Nachsorge.
Somit durchlaufen die Patient:innen mehrere Stationen auf Ihrer Behandlungsreise, wobei gesundheitsrelevante Daten dokumentiert werden. Die Minddistrict Plattform kann all diese Daten DS-GVO-konform aufbewahren und einzelnen Behandelnden berechtigten Zugriff gewähren. Dadurch wird eine patient:innen-zentrierte Behandlung über die Sektorengrenzen hinweg ermöglicht.
Blended Care kombiniert die Vorteile der digitalen und analogen Welt
Das sogenannte ‚Blended Care’ ist ein Behandlungskonzept zur Integration von Internet- oder mobilbasierten Interventionen in die ambulante und stationäre Psychotherapie. Dabei bieten Behandelnde neben den bewährten psychotherapeutischen Gesprächen vor Ort auch evidenzbasierte Online-Interventionen an. Diese digitalen Inhalte vermitteln den Patient:innen beispielsweise Psychoedukation oder unterstützen sie mithilfe von Übungen dabei, hilfreiche Verhaltensweise im Alltag einzuüben.
Blended Care bereichert den Therapieprozess, indem online-basierte Behandlungselemente als verlängerter, therapeutischer Arm genutzt und zwischen den Therapiesitzungen von Patient:innen zeit- und ortsunabhängig bearbeitet werden können. Dadurch kann einerseits die Effektivität der Psychotherapie verbessert werden. Andererseits können Behandelnde somit von Routineaufgaben entlastst werden, wodurch mehr Patient:innen Zugang zur Versorgung erhalten können.
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Dr. Maren Kentgens
Dr. Maren Kentgens studierte Psychologie in Hamburg und promovierte 2002 am Universitätsklinikum Eppendorf in den Fachgebieten Medizinsoziologie und Arbeitspsychologie.
Nachdem sie Führungspositionen in Beratungs- und Gesundheitsunternehmen wie Lischke Consulting und der Gesundheitswirtschaft Hamburg GmbH innehatte, übernahm sie 2010 die Gesamtprojektleitung von „psychenet“, einem vom Bundesministeriums für Bildung und Forschung geförderten Projekts zur Bereitstellung wissenschaftlich fundierter Informationen zu häufig vorkommenden psychischen Erkrankungen. Hier kam sie erstmals mit Minddistrict in Kontakt.
Im Jahr 2014 wechselte Maren Kentgens zu Asklepios Connecting Health, wo sie als Geschäftsführerin und Expertin für beide Bereiche erstmals die Brücke zwischen Corporate Health und Versorgung schlagen konnte. Unter ihrer Leitung wurde hier auch die e-Mental-Health Plattform Minddistrict erfolgreich in der Beratung von Unternehmen und MitarbeiterInnen eingesetzt.
Seit 2020 ist sie Geschäftsführerin von Minddistrict DACH und berät Kliniken bei der Entwicklung digitaler Behandlungskonzepte.