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Videotelefonie - Erfahrungen eines Klienten

Videotelefonie und videogespräch

Die Minddistrict Online-Plattform bietet als zusätzliche Kommunikationsmöglichkeit die vollständig integrierte Videogesprächsfunktion an. Die niederländische Klinik "GGZ InGeest“ nutzt seit 2011 die Minddistrict Videogesprächsfunktion für Patienten mit schweren psychischen Störungen.

Ein persönliches Gespräch führen – jederzeit und überall

Gemma Nijboer, Projektleiterin bei GGZ InGeest, gab in einem Interview Auskunft über die Gründe für einen Einsatz von Videogesprächen gerade bei schwer psychisch erkrankten Patienten. Sie ist der Meinung, dass gerade diese Patienten eine attraktive und herausfordernde Zielgruppe für Videotelefonie darstellen. Patienten mit schwerwiegenderen psychischen Störungen erfordern oft eine langfristige und intensive Behandlung. Durch Videotelefonie kann deren Betreuung effizienter und zielgerichteter gestaltet werden.

Maria (Name geändert) ist in Behandlung bei GGZ InGeest. Sie ist entwöhnte Alkoholikerin, es wurde bei ihr eine Borderlinestörung diagnostiziert und sie nimmt Antidepressiva ein. Sie gehört zu der Zielgruppe „Patienten mit schweren psychischen Störungen“. Maria ist 64 Jahre alt und steht bereits seit einigen Jahren zu ihrem Therapeuten durch Videogespräche in Kontakt. Der Kontakt zu ihm findet abwechselnd Face-to-Face und per Videotelefonie statt.

Videotelefonie und videogespräch

Lesen Sie hier über die Erfahrungen von Maria:

Der Beginn

„Videogespräche waren damals ein völlig neues Phänomen für mich. Ich hatte nie zuvor Kontakt über Skype, aber ich war auf Facebook aktiv. Als mir die Option Videogespräche geboten wurde, war ich zunächst unsicher. Aber bereits nach wenigen Übungen gelang es mir, Gespräche über Video zu führen. Ich hatte z.B. keine Schwierigkeiten damit, die richtigen Buttons zu finden, die ich für die Videotelefonie benötige.“

Unterschied zu Face-to-Face

„Die Videogespräche haben im Prinzip den gleichen Verlauf wie ein Face-to-Face-Gespräch mit meinem Therapeuten. Ehrlich gesagt, bemerke ich keinen Unterschied zu einem persönlichen Besuch. Es ist so, als ob mein Therapeut während des Videogesprächs neben mir auf der Couch sitzen würde. Ich bemerke, dass mein Hund, der während der Gespräche oft in meiner Nähe ist, meinen Therapeuten sogar an der Stimme wiedererkennt.

Ich muß mich nicht extra umziehen, spare mir den Hin- und Rückweg und muß meinen Hund nicht allein zu Hause lassen. Bei meinem Lieblingsgetränk kann ich trotzdem alles mit meinem Therapeuten besprechen, was mir wichtig ist.“

Erreichbarkeit

„Wenn ich mich ein wenig schlechter fühle und das akute Bedürfnis nach einem Gespräch mit meinem Therapeuten habe, kann ich diesen zu jeder Zeit kontaktieren. Das ist für mich ein sehr beruhigendes Gefühl. Bis jetzt habe ich diese Option noch nicht genutzt, aber ich empfinde es als sehr angenehm zu wissen, dass es sie gibt.“

Persönlich

„Ich hatte keine besonders schöne Kindheit und darüber kann ich sehr gut mit meinem Therapeuten sprechen. Das mache ich in einem Face-to-Face-Gespräch nicht so schnell. Ich war alkoholabhängig. An Tagen wie Weihnachten und Silvester habe ich eine schwierige Zeit. Ich bekomme dann ein sehr starkes Bedürfnis nach Alkohol, z.B. wenn ich die viele Werbung sehe.

Über Video habe ich zu dieser Zeit vermehrt Kontakt zu meinem Therapeuten gehabt. Er konnte mich so besser im Auge behalten und überwachen, dass ich keinen Rückfall erleide.“

Zu dieser Zeit fühlte ich mich oft niedergeschlagen, aber das ist jetzt gottlob vorbei. In Zukunft möchte ich die Videotelefonie weiterhin nutzen. Ich bekomme wenig Besuch und die Videogespräche geben mir das Gefühl, ein wenig in Kontakt mit Menschen zu sein. Ich erlebe es dann auch nicht als weniger persönlich. Ich kann Anderen persönlich nur zu einem Kontakt per Videogespräch raten! Man ist in seinem gewohnten Umfeld und fühlt sich irgendwie freier. Ich mag das!

Mehr erfahren?

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